Kaiser Rudolf von Habsburg saß im Schlosse zu Germersheim beim Schachspiel. Länger als sonst dauerte heute das Spiel und besorgt trat der Leibarzt an den Kaiser heran. Müde richtete sich Rudolf auf und wollte von seinem Arzt wissen, wie lange er noch zu leben habe. Die Wahrheit sollte er ihm sagen, so verlangte der Kaiser, und der treue Arzt mußte seinem Herrn gestehen, daß vielleicht heute noch sein Lebenslicht erlöschen würde. Weiterlesen
Kaisergruft
Zwischen Kärnten, Basel und Rom
Im Speyerer Dom liegen acht deutsche Könige und Kaiser – aber nur zwei Ehepaare
Unter den Kaisern und Königen, die in der Gruft des Speyerer Domes bestattet wurden, ruhen nur zwei Ehepaare: Konrad II. mit Gisela, und Heinrich IV. mit Berta. Mancher Besucher wird sich schon gefragt haben, wo denn die anderen Ehefrauen ruhen, und welches Schicksal sie erlebten. Aus den Überlieferungen lassen sich von einigen von ihnen biographische Skizzen nachzeichnen, die uns diese Frauengestalten des Hohen Mittelalters etwas näher bringen können.
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Rebellion gegen den Vater
Heinrich V., der letzte Salier, zum König gekrönt – und im Speyerer Dom begraben
Kaum Aufsehen erregte 1086 die Geburt des späteren Kaisers Heinrich V., war doch Konrad, der ältere Sohn von Heinrich IV., für die Thronfolge vorgesehen. Aber Konrad, den Heinrich IV. 1087 zum Mitkönig krönen ließ und somit zu seinem Nachfolger bestimmte, lehnte sich gegen seinen Vater auf. Der Streit endete erst 1101 mit dem frühen Tod Konrads. Heinrich V. jedoch, erst auf einer Reichsversammlung in Mainz 1098 zum Mitkönig gewählt und am 6. Januar 1099 in Aachen gekrönt, war in vielem seinem Bruder gleich. Zwar verpflichtete er sich unter Eid, zu Lebzeiten des Vaters nicht in Regierungsgeschäfte hineinzureden, hielt sich aber nicht daran.
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