Liedertafel-Frauenchor feiert 25-Jähriges mit „Runaways“ und „Blaues Blut und Erbsensuppe“
Seit vielen Jahren sind nicht nur die Chöre der Liedertafel weit über Hockenheim hinaus ein Begriff für Qualität und beispielhafte Vereinsarbeit, auch die Theatergruppe genießt weithin einen guten Ruf. Die in der Vergangenheit aufgeführten Schwänke und Husarenstückchen überzeugten stets durch ihre Inszenierung, mehr aber noch durch ihren umwerfenden Humor. Meist im „broade Hoggemerisch“ ging es auf der Bühne rund, so dass es nie Schwierigkeiten gab, den Funken ins Publikum überspringen zu lassen. Weiterlesen
Hockenheim
Sonne verwöhnt das Jubiläum des Mai-Tags zum Großteil
Aufbau in strömendem Regen, doch angenehm zur Haupt-Zeit: Die 30. Auflage des Hockenheimer Mais stand unter gutem Stern
Ehe es am Samstagvormittag so richtig mit dem Hockenheimer Mai losging, durchlebten Organisatoren, Vereine und Geschäftsleute ein Wechselbad der Gefühle. Dumpfes Gewittergrollen und strömender Regen ließen ein ungutes Gefühl für die 30. Auflage des beliebten Straßenfestes aufkommen. Aber zur offiziellen Festeröffnung vor der Georgskirche brauchten die Gäste ihre Regenschirme nicht mehr zu öffnen. Die himmlischen Heerscharen müssen die Rennstadt doch irgendwie mögen, denn nach dem verregneten Auftakt zeigte sich der Himmel am Samstagnachmittag zeitweise sogar in strahlendem Blau-Weiß. Weiterlesen
Nachwuchs mit auf magische Weltreise genommen
Traditionelles Straßenfest jung halten: Kinderprogramm bietet viel Spaß und Abwechslung
Für junge Besucher wäre der Hockenheimer Mai eine recht langweilige Angelegenheit – wenn es nicht den Kindertreff vor der evangelischen Kirche gebe. Seit vielen Jahren arbeiten hier das Kultur- und Jugendzentrum Pumpwerk und der Kinderschutzbund zusammen, um dem Nachwuchs mit einem abwechslungsreichen Programm den Aufenthalt auf dem Straßenfest attraktiver zu gestalten. Weiterlesen
Liedertafel feiert Jubiläum mit Unterhaltungs-Reigen
25 Jahre Frauenchor: „Oldie Night“, Chor-Matinee und Theater
Mit einem an Höhepunkte reichen Festwochenende feiert der Frauenchor der Liedertafel am Samstag, 28. Mai, und Sonntag, 29. Mai, sein 25-jähriges Bestehen. Das Organisationsteam um Karl Laier hat ein attraktives Programm zusammengestellt, das sich sehen lassen kann.
Los geht es am Samstagabend mit einer „Oldie Night“, die in die swingend-verrückte Zeit der 60er Jahre entführen wird. Auf der Bühne auf dem Hockenheimer Marktplatz wird ab 20 Uhr die rund um den Globus bekannte Kultband „Runaways“ mit Witz, Schwung und einer ansprechenden Choreographie live Top-Oldies der erfolgreichsten englischen, amerikanischen und australischen Bands der sechziger Jahre erklingen lassen. Weiterlesen
Das Tanzen als ein Ausdruck besonderer Lebensfreude
Tanzpädagogin aus London studiert mit Hockenheimer Tanzgruppe „I Danzatori Palatini“ historische Tanzformationen ein
Tanzen ist weit mehr ist als nur Bewegung und Musik. Geschichte, Theater, Kunst, Architektur, Mode, Literatur und das soziale Umfeld einer jeden Epoche werden für Momente wieder lebendig und schlagen somit einen nachvollziehbaren Bogen in die Vergangenheit. Geschichte wird erlebbar, ebenso wie die gesellschaftlichen Ausdrucksformen. Bereits 1979 erkannte man an der Volkshochschule Hockenheim diese Vielfalt und führte als erste VHS in Baden-Württemberg einen Kurs für historische Tänze durch. Weiterlesen
Für Zuschuss muss der Sport in Vordergrund stehen
Sonnenschein motiviert über 1.200 fröhlichen Kinder
Seit Generationen freuen sich die Menschen nach einer langen Winterzeit über die ersten Sonnenstrahlen und warme Tage im Jahr. Um die Hoffnung auf die wärme Jahreszeit zu verdeutlichen, wird auch in Hockenheim seit vielen Jahren der Winter mit einem Sommertagszug symbolisch vertrieben. Kein Wunder also, dass dieser beliebte Brauch auch am gestrigen Sonntagnachmittag wieder viele Tausend Menschen auf die Straßen hinaus ins Freie lockte. Weiterlesen
Historische Tänze gemeinsam erleben
Seit mehr als 25 Jahren bietet die historische Tanzformation „I Danzatori Palatini” in Hockenheim und weit darüber hinaus die Möglichkeit, sich auf eine spannende Tanz-Zeitreise zu begeben.
Während den wöchentlichen Übungsabenden werden Tänze unterschiedlicher Gesellschaftsschichten aus dem 15. bis einschließlich 19. Jahrhundert einstudiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Hoftänzen der Renaissance, des Barock und Rokoko.
Unter der Anleitung der Sportpädagogin Anni Avenius, die in der Zwischenzeit europaweit einen guten Ruf als Expertin für historische Tänze genießt, werden die Tänze stets auf der Grundlage historischen Quellenmaterials und unter Einbeziehung alter Zeitdokumente einstudiert. Und weil sich Kleidung unmittelbar auf die Körperhaltung und die Bewegung auswirkt, spielen die Kostüme in der Trainingsarbeit und bei den Auftritten eine ganz wesentliche Rolle.
Das Interesse an den historischen Tänzen ist inzwischen so groß, dass nicht nur wöchentliche Trainingsstunden für Erwachsene, Jugendliche und Kinder angeboten werden, sondern auch regelmäßige öffentliche Tanzabende für Interessierte und Freunde des historischen Tanzes.
Die Tanzabende stehen unter dem Motto „Miteinander“ und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Bieten sie doch die Möglichkeit, in zwangloser Umgebung mit Gleichgesinnten Tänze aus den Zeiten der Renaissance, des Barock sowie des Biedermeier kennen zu lernen.
Während des nächsten Tanzabends im großen Musiksaal des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums am Freitag, 11. März, 19 Uhr, werden Tänze aus drei Jahrhunderten im Mittelpunkt stehen. Darunter aus dem 18.Jahrhundert ein „Contre danse“ von Mozart, ein Schubert-Walzer sowie Auszüge aus der berühmten Fledermaus-Quadrille, mit der stets die Opernbälle in Wien eröffnet werden.
Angesprochen sind alle Altersstufen und die, die nicht nur Interesse am Tanz sondern auch an den Sitten und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten aus diesen Zeiten haben.
Wie bei den bisherigen Tanzabenden wird auch dieses Mal Hans Lauerer von der VHS Hockenheim für die passende zeitgenössische Tanzmusik sorgen.
Wer am Tanzabend am Freitag, 11. März, 19 Uhr, teilnehmen möchte, wird gebeten, sich bei der Tanzmeisterin des Ensembles „I Danzatori Palatini“, Anna-Maria Avenius, unter Telefon 06205/6598 oder per E-Mail idapa@web.de anzumelden. Zur Deckung der Kosten wird ein Betrag von sechs Euro pro Person oder zehn Euro pro Paar erhoben.
Attraktives Naherholungsgebiet erhalten und gefördert
Zehn Jahre Förderverein Gartenschaupark / OB Dieter Gummer würdigt bei Feierstunde besonderes ehrenamtliches Engagement
Obwohl die Landesgartenschau 1991 in Hockenheim fast 14 Jahren vergangen ist, ist dieses Topereignis in der Geschichte der Rennstadt noch bei vielen Bürgern in lebhafter und vor allem guter Erinnerung. Dies machte auch die Feierstunde aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Fördervereins Gartenschaupark deutlich, zu dem viele geladene Gäste in den Vortragssaal der Sparkasse gekommen waren. Weiterlesen
Chance genutzt – Stadtbild nachhaltig verbessert
Gustav Schrank blickt beim Förderverein auf erfolgreiche Landesgartenschau 1991 zurück
Mit einem Rückblick auf die „goldenen Jahre“ Hockenheims erinnerte der frühere Oberbürgermeister Gustav Schrank an die Landesgartenschau 1991, die bereits als Jahrhundertereignis in die Geschichte der Großen Kreisstadt eingegangen ist. In seiner Festrede bei der Festveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Fördervereins Gartenschaupark ging der noch amtierende Beiratsvorsitzende des Fördervereins Gartenschaupark zunächst auf die Jahre vor der Großveranstaltung ein. Weiterlesen
Ausgelassene Stimmung bleibt von Rückgang verschont
Weniger Teilnehmer und Zuschauer beim Hockenheimer Fasnachtszug / 27 Gruppen und 33 Motivwagen begeistert gefeiert
Die heiße Phase der kurpfälzischen Fasnacht mit ihren zahlreichen Umzügen in der ganzen Region begann am Samstagnachmittag mit dem Hockenheimer Fasnachtszug. Für die große Narrenschar im südlichen Rhein-Neckar-Kreis und viele Besucher aus dem benachbarten Bruhrain war die farbenfrohe Parade durch die Straßen der Rennstadt einmal mehr die passende Einstimmung auf die tollen Tage. Waren früher die Menschen stets in großen Scharen nach Hockenheim gekommen, war in diesem Jahr trotz des idealen Zugwetters der Andrang auffallend geringer als bisher gewohnt. Weiterlesen
Alte Kraichbach soll wieder lebendig werden
Bereits vor einigen Wochen hatte der Hockenheimer Diplom-Biologe Uwe Heidenreich im Gemeinderat seinen Vorschlag näher erläutert, den Alten Kraichbach zwischen den Breitwiesen und dem Oberbruch zu reaktivieren. Um die verschiedenen Varianten eines möglichen Bachlaufes der Öffentlichkeit vorzustellen, lud jetzt der Arbeitskreis „Umwelt und Verkehr“ der CDU Hockenheim zu einer Informationsveranstaltung im Stadthallenrestaurant „Rondeau“ ein. Wie groß das Interesse in der Bevölkerung an einer möglichen Reaktivierung der Alten Kraichbach ist, zeigte die große Schar von Natur- und Heimatfreunden, die sich bereits vor der Veranstaltung zu einem Ortstermin an der Schließe am Abzweig des alten Bachbettes vom heutigen Kraichbachbett trafen.
Als Vorsitzender des Arbeitskreises „Umwelt und Verkehr“ zeigte sich Hockenheims Förster Martin Geißler beeindruckt vom unerwarteten Andrang, wobei vor allem ältere Hockenheimer gekommen waren, um sich die Pläne von Uwe Heidenreich direkt vor Ort erklären zu lassen. Ebenfalls gekommen waren auch die CDU-Stadträte Alfred Rupp,
Bernhard Fuchs und Dieter Klaus, die sich ebenfalls ein Bild von den geplanten Veränderungen in der Hockenheimer Gemarkung machen wollten.
Zu Fuß und auf Fahrrädern wurde dem alten Bachlauf gefolgt, der sich noch immer auf einer Strecke von 1.072 Metern durch die Streuobstwiesen, Felder und Kleingärten südlich der Stadtbebauung windet. Die Teilnehmer der Exkursion zeigten sich überrascht über das ausgeklügelte System von Bewässerungsgräben in diesem Bereich und das Vorhandensein der ehemaligen Wässerwieseneinrichtungen. Die Breit und Oberbruchwiesen wurden früher als Wässerwiesen genutzt. Dazu wurden sie mehrmals im Jahr nach genau festgelegten Zeiten mit dem Kraichbachwasser gewässert. Ein Netz von Be- und Entwässerungsgräben sorgte für die den Zu und Ablauf des Wassers.
Mit der Aufgabe der Wiesenwässerung verlor das Grabensystem seine Funktion. Während der Begehung erinnerten sich
vor allem die älteren Hockenheimer an viele Dinge aus ihrer Jugendzeit und konnten so im Gespräch mit dem Planverfasser Uwe Heidenreich zur Klärung manch offener Frage beitragen. War zu Beginn des Rundganges der alte Bachverlauf noch sehr deutlich im Gelände zu erkennen, veränderte sich die Situation im Bereich der Kleingartenparzellen doch sehr deutlich. Teilweise wurden hier die Gräben aufgefüllt und teilweise wuchsen sie unter den aufkommenden Gehölzen zu. Insbesondere nach dem Südring in Richtung Mühlkanal konnten manche Grabenabschnitte nur noch erahnt werden. Die Zäune der
Kleingärten stehen manchmal sogar direkt in der Böschung des ehemaligen Bachbettes.
Die ehemaligen Wasserläufe im Oberbruch wurden im Laufe der Jahre verdolt, verfüllt oder sind zugewachsen. Lediglich im Stöcketgraben östlich des „aquadroms“ war an verschiedenen Stellen noch etwas Wasser auszumachen. Dies führten Martin Geißler, wie auch Uwe Heidenreich auf die noch bestehende Verbindung zum fließenden Wasser des Kraichbaches über seine Einmündung in den Mühlkanal zurück. Vor allem der Diplom-Biologe machte den Teilnehmern der
CDU-Veranstaltung deutlich, daß die Grabenläufe „durchaus biotopvernetzende Funktionen erfüllen können“. Voraussetzung sei aber, daß sie nicht weiter verfüllt und eingeengt würden.
An verschiedenen Standorten stellte Uwe Heidenreich seine beiden Varianten einer möglichen Reaktivierung vor. Die erste Variante beginnt demnach am Abzweig des alten Grabens an der ersten Schließe von Reilingen kommend. Es handelt sich hierbei um den historischen Verlauf des Alten Kraichbaches vor der Begradigung vor 200 Jahren, wo er noch bis in die 60er Jahre Wasser führte. Da im untersten Drittel bei der Mündung in den heutigen Kraichbach kein Grabenverlauf mehr erkennbar ist und eine Wiederaufnahme dieses Bachverlaufes recht kostenintensiv sein dürfte, hatte Heidenreich dem
Gemeinderat eine weitere Variante vorgeschlagen.
Vor Ort wurde nun dieser Vorschlag im Gelände genauer dargestellt. Auf den ersten zwei Drittel des alten Bachverlaufes würde sich nichts ändern. Dann aber sollte durch ein neues Grabenprofil der Bach in den Stöcketgraben geleitet werden und von dort bis zum Mühlkanal. Da dieser tiefer liegt als der Kraichbach, würden sich, so der Referent, zudem günstige
Gefällsverhältnisse ergeben.
Am Ende der Vor-Ort-Besichtigung hatte Uwe Heidenreich schließlich noch einen Vorschlag besonderer Art parat. Er schlug vor, den Mühlkanal vom Abzweig aus dem heutigen Kraichbachbett bis zum Stöcketgraben zuzuschütten und in ein neues Bachbett zu verlegen. Als wichtigsten Grund nannte der Biologe die renovierungsbedürftige Betonrinne, in der der Kanal zur Zeit fließt, die demnächst für viel Geld saniert werden müßte. Er schlug vor, den neuen Bachverlauf rund 25 Meter in südliche Richtung auf das ohnehin der Stadt Hockenheim gehörende, aber brachliegende Gelände zu verlegen. Leicht mäandernd könnte der Graben dann in den reaktivierten Kraichbachlauf im Stöcketgraben münden.
Dieser Vorschlag stieß nicht nur bei den anwesenden CDU-Gemeinderäten auf viel Interesse. Übereinstimmend sahen die Anwesenden in dem gemachten Vorschlag eine Möglichkeit, diesen Bereich noch attraktiver zu gestalten.
Im Stadthallenrestaurant erläuterte Uwe Heidenreich dann noch einmal ausführlich die verschiedenen Varianten, zeigte Vor- und Nachteile auf. Von Seiten der interessierten Zuhörer wurde vor allem die Gefahr der Druckwasserbildung in Richtung „aquadrom“ und die Neubaugebiete im Biblis angesprochen. Man war sich einig, daß diese Gefährung noch genauer untersucht werden müßte, sollte die Reaktivierung im Gemeinderat beschlossen werden.
Angesprochen auf die Finanzierung einer solchen Maßnahme stellte Bürgermeisterstellvertreter Alfred Rupp fest, daß man zunächst einmal die Zuschußsituation abklären müsse. In der heutigen Zeit seien Reaktivierungskosten von rund 840.000 Mark nicht mehr so einfach zu finanzieren. Sollten die Zuschüsse in den kommenden Jahren noch so fließen wie bisher, könne man sich für diese „positive Maßnahme“ nur aussprechen. Martin Geißler verdeutlichte, daß sich durch die geplanten
Maßnahmen die ökologische Situation in diesem Gebiet eindeutig verbessern würde. Die Anwesenden sprachen sich, ebenso wie die CDUArbeitskreismitglieder für eine Reaktivierung des Alten Kraichbaches aus und gaben den Kommunalpolitikern der Christdemokraten mit auf den Weg, daß es sich dabei um ein wichtiges Zukunftsziel für die Rennstadt handeln müsse. (og)
Tragödie im Regen
Der 7. April 1968 hätte als Höhepunkt in die Geschichte des noch jungen Hockenheimrings eingehen sollen: Kein Geringerer als der zweifache Automobilweltmeister Jim Clark ging beim Formel 2
Europameisterschaftslauf an den Start.
Zum ersten Mal überhaupt konnte der damals beste Rennfahrer der Welt für ein Rennen in Hockenheim gewonnen werden. Eine Anerkennung ganz besonderer Art für das 1966 offiziell eingeweihte Motodrom: Die Anwesenheit des schottischen Grand Prix-Champions, der gerade zu Beginn der Rennsaison 1968 souverän den „Großen Preis von Südafrika“ gewonnen hatte, bedeutete unendlich viel, unterstrich sie doch den Anspruch, dass der Hockenheimring nicht nur im Motorradsport, sondern auch bei Autorennen einmal Schauplatz für den deutschen Grand Prix werden sollte.
Am Rennsonntag öffnete der Himmel seine Schleusen über dem Hockenheimring. JeanPierre Beltoise schoss mit seinem blauen Matra sofort in Front, wurde später auch als Sieger dieses traurigen Rennens abgewunken. Jim Clark lag auf dem siebten Platz, fiel jedoch bald zurück. In der fünften Runde lag Jim Clark allein fahrend an achter Stelle. Er verschwand beschleunigend in den Wald und der Wagen erreichte auf der langen Geraden vor der Ostkurve beinahe seine Höchstgeschwindigkeit. Ein Streckenposten hörte das Näherkommen seines Wagens, nachdem die führende Gruppe vorbeigefahren war. Und dann erschien die rotweißgoldene Maschine. Sie schoss von Seite zu Seite und der Fahrer rang mit dem Lenkrad. Der Wagen verließ mit ca. 225 km/h die Straße, schlitterte über den Grasstreifen, überfuhr einige junge Bäume und schlug auf der Höhe des Cockpits auf einen größeren Baum. Die Wucht des Aufpralls bog den Lotus um das hölzerne Hindernis, Jim Clark war auf der Stelle tot.
Der Hockenheimring trug noch geraume Zeit den makabren Ruf, die Rennstrecke zu sein, auf der Jim Clark sein Leben ließ. Für die Saison 1969 investierte die Hockenheim-Ring GmbH 1,5 Millionen Mark, ließ die Bäume in direkter Nähe der Rennstrecke abholzen, um die beiderseitigen Sicherheitsstreifen auf jeweils sieben Meter zu verbreitern und den gesamten Kurs mit Zäunen und Leitplanken auszustatten. Ein Jahr darauf wurden nach Rücksprache mit den Spitzenrennfahrern die beiden Schikanen auf den langen Waldgeraden eingebaut, um die Spitzengeschwindigkeiten zu reduzieren und die spektakulären Windschattenrennen zu entschärfen.
Der Hockenheimring galt fortan als eine der sichersten Rennstrecken der Welt. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert: Auch nicht nach den tödlichen Unfällen der Formel 2-Piloten Bert Hawthorne (1972) und Markus Höttinger (1980), von Formel 1-Rennfahrer Patrick Depailler (1980) und den Motorrad-Rennfahrern Yvan Palazzese (1989) und Simon Prior (1994).
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