Erinnerungen an die Bahnlinie Talhaus-Altlußheim-Speyer / Eine Schiffsbrücke über den Rhein
Seiner ursprünglichen Funktion weitestgehend beraubt und etwas einsam steht inmitten von Feldern am Rande der B 39-Kreuzung zur Rheinbrücke bei Speyer am Lußhof der Altlußheimer Lokomotivschuppen. Das Gehöft gehörte einst, wie auch die Wagenremise, zu der längst vergessenen Bahnlinie zwischen der Rheintalbahn, Hockenheim-Talhaus, Altlußheim-Lußhof und Speyer (einem Teilstücke der Gesamtnebenbahn Heidelberg-Schwetzingen-Speyer. Während der Streckenabschnitt zwischen der alten Universitätsstadt und Schwetzingen noch bis 1967 von der Bundesbahn betrieben wurde, so war der Strecke zwischen Talhaus und der Domstadt ein ungleich kürzeres Dasein vergönnt.
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Altlußheim
Altlußheim im Wandel der Zeit
Altlußheim ist eine Gemeinde mit relativ langer und zum Teil auch sehr bewegter Geschichte. Erster amtlicher Nachweis über das Bestehen ist eine Urkunde vom 13. März 946, in der die Schenkung von Gelände in dem Dorf, „“das man Lußheim nennt“, an das Domkapitel in Speyer festgehalten wurde. Ausgesprochen wurde diese Schenkung durch den rheinfränkischen Herzog Konrad der Rote, um „ewiges Seelenheil“ zu erlangen.
Historische Funde und Ausgrabungen belegen jedoch, daß unser Raum schon viel früher besiedelt war. Die ersten Hütten und Häuser einer urzeitlichen Fischersiedlung entstanden am Rande des Hochgestades des noch ungezähmten Rheins. In der Römerzeit wuchs die Siedlung im Bereich der durch die Lußhardt führenden Römerstraße ständig an. 120 Reihengräber aus der Merowinger und Karolingerzeit lassen auf eine fränkische Geschichtsperiode schließen. Ein weiterer Beweis dafür ist das 1932 entdeckte „Fürstengrab von Altlußheim“, dessen wertvollste Grabbeilage ein Schwert mit Stilelementen des persischen Krönungsornates war.
Die Namensendung „-heim“ weist ebenfalls auf eine fränkische Siedlung hin. An diese Zeit erinnern noch heute rein fränkische Gehöfte (Rheinhäuser Straße 8 und Hauptstraße 74). Durch die Schenkung aller Besitztümer des Herzogs Konrad an das Hochstift Speyer konnte das Zisterzienserkloster Maulbronn errichtet werden, das bis 1138 alle Rechte über die Bestellung von Schultheiß, Bürgern und Leibeigenen ausübte und aus Pfarreinkünften und Ortserträgnissen den „Großen Zehnten“ erhielt. Schutz, Schirm und Vogtsgerechtigkeit blieben bei den Bischöfen von Speyer.
1353 kam das Kloster Maulbronn mit Lußheim unter pfälzische Hoheit und geriet damit später auch in den anhaltenden Fehdehändel zwischen dem Pfalzgrafen Friedrich I. und Herzog Ulrich von Württemberg. Als es 1460 bis 1462 zum offenen Krieg zwischen beiden kam, wurde das Dorf völlig zerstört. 1504 fiel das Kloster Maulbronn, und somit auch Lußheim, an Württemberg. Zu dieser Zeit war ein großer Teil der Bevölkerung noch immer Leibeigene des Klosters im Kraichgau.
Beteiligt am Bauernkrieg 1524/25, mußten die Lußheimer Bauern 40.000 Gulden Strafgeld aufbringen. Die Reformation wurde durch das protestantische Württemberg 1567 in Lußheim eingeführt. Infolge der Grenzlage zum katholischen Hochstift Speyer und der relativen Nähe Frankreichs kam es im Dreißigjährigen Krieg und während der Reunionskriege während des Pfälzischen Erbfolgekrieges des französischen Königs Ludwig XIV. zu leidvollen Zeiten für den kleinen Ort, der mehrmals geplündert und niedergebrannt wurde. 1692 zählte Lußheim gerade noch 18 Bürger, 13 Witwen und 28 Waisen. Zwei Drittel der Bevölkerung waren während des Krieges getötet worden.
Bis 1806 blieb man unter württembergischer Hoheit und wurde dann (mit 689 Einwohnern) durch die napoleonische Rheinbundakte dem neugebildeten Großherzogtum Baden zugesprochen. Von einer reinen Fischersiedlung wandelte sich Altlußheim über ein Bauerndorf zu einer ländlichen Wohngemeinde.
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung war der Fährbetrieb der „Lossemer Fahr“ über den Rhein. Dieses Recht war damals damit verbunden, den Fährmann, damals „Fergenmeister“ genannt, für Lußheim und Ketsch zu stellen. Diese Fähre war über Jahrhunderte hinweg in Betrieb und die einzige Übergangsmöglichkeit nach Speyer. Im Jahre 1840 wurde eine erste Schiffsbrücke errichtet, die später für die Eisenbahnverbindung Heidelberg Speyer, mit dem Bahnhof Lußhof auf Altlußheimer Gemarkung, erweitert wurde. Diese wurde erst 1938 von einer festen Eisenbahn und Straßenbrücke abgelöst, die aber bereits kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges von deutschen Pionieren auf dem Rückzug gesprengt wurde. Die noch heute bestehende Rheinbrücke nach Speyer wurde 1955 erbaut.
Die Gemarkung Altlußheim hatte (nach Abtrennung Neulußheims im Jahre 1821) eine Größe von 2.133 Morgen, davon 903 Morgen Acker, 205 Morgen Gemeindewald, 100 Morgen Rheinwald und den 925 Morgen großen privaten Hubwald. Nach Ende des 2. Weltkrieges gab es viele landwirtschaftliche Klein und Nebenerwerbsbetriebe. Sie reduzierten sich inzwischen auf 18 lebensfähige größere Betriebe. Von den noch in früheren Jahren vorherrschenden Sonderkulturen wie Tabak und Spargel ist man zwischenzeitlich abgekommen. Tabak wird nicht mehr angebaut und auch der Spargelanbau ist stark rückläufig. Heute überwiegen der Getreide und Zuckerrübenanbau, aber auch die Sonnenblumenfelder prägen im Sommer das Bild der Gemeinde.
Altlußheim ist mit seinen rund 5.500 Einwohnern eine liebens-, lebens- und wohnenswerte Gemeinde mit reizvollem Rheinpanorama, idyllischen Altrheinarmen und erholsamen Auwäldern. Ein moderner Schulhausneubau mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken, sowie die Aufstockung der alten Schule beseitigte 1966 die durch den Bevölkerungszuwachs entstandene Schulraumnot. Die Errichtung der „Rheinfranken-Halle“ als Sport- und Mehrzweckhalle stellte 1982 wohl das größte (und auch teuerste) Bauwerk in der Geschichte der Gemeinde dar. Den Sporttreibenden stehen zahlreiche Sportstätten, den Kindern ein großer Abenteuerspielplatz und mehrere kleinere Kinderspielplätze als Tummelplätze zur Verfügung. Außerdem erfreut sich der Blausee mit seinen riesigen Liege- und Spielflächen großer Beliebtheit.
Gericht belegt Schwarzfischer mit milder Strafe
Die Altlußheimer, von altersher mit dem Fischfang eng verbunden,
wehrten sich noch im 17. und 18. Jahrhundert mit Eingaben und mit
Schwarzfischerei gegen die Beschneidung der freien Fischwaid.
Während früher Jagd und Fischfang „Allmendgut“ waren und von
jedermann frei ausgeübt werden konnten, ging nach und nach nichts
mehr ohne herrschaftliche Konzession.
Entsprechende Hoheitsrechte reklamierten bereits Könige und
Landesherren ab dem frühen Mittelalter. In speziellen
Fischereiordnungen legten die Pfalzgrafen beziehungsweise
Kurfürsten alles, was mit der Fischereigerechtigkeit
zusammenhing, fest. So wurde bestimmt, daß an Sonn und Festtagen
nicht gefischt werden durfte, welche Strafe für
Vertragsverletzungen anzusetzen war bis hin zu
Pflichtversäumnissen der Zünfte und ihrer Genossen.
Über Streitigkeiten unter den Fischern und Pflichtverletzungen
gegenüber der Obrigkeit befand ein besonderes Fischereigericht,
die „Rheinruge“. Im kurpfälzischen Einzugsbereich kamen im 18.
Jahrhundert die Fischer aus bis zu 18 Orten zwischen Altlußheim,
Speyer und Hamm in Mannheim unter freiem Himmel nahe der
Rheinbrücke zusammen. Das Erscheinen aller Fischer war Pflicht,
auch für die Fischer aus dem fürstbischöflichspeyerischen Gebiet
südlich von Altlußheim und für die „Lossemer“ selbst, die ja
Exklave ein Besitz des Klosters Maulbronn und später des Hauses
Württemberg waren.
Angeführt wurden die Fischer von ihren Zunftmeistern oder
Rheingrafen, die neben dem Hofkammeramt, dem Haushofmeister, dem
Küchenschreiber und dem Zollschreiber am Vorstandstisch saßen.
Die Fischer hingegen standen um diesen Tisch herum und bildeten
den sogenannten „Umstand“. Die Fischer mußten als Zunftbeitrag 30
Kreuzer bezahlen, Ausländer, das waren alle Nichtpfälzer (also
auch die Altlußheimer), mußten hingegen zwei Gulden entrichten.
Eine Witwe, die das Gewerbe des Mannes fortführte, zahlte jeweils
die Hälfte.
Die Altlußheimer fischten damals auf den verschlungenen
Rheinarmen, in den Altwässer wie der „Silz“ oder dem
„Salmengraben“. Dabei hatten sie die Pflicht, Fische nach
Heidelberg und entsprechendes Entgelt nach Maulbronn zu liefern.
Ein Umstand, den die Altlußheimer stets mit allerlei Tricks zu
umgehen versuchten. Sie gaben die Fische lieber dorthin, wo es
auch etwas zu verdienen gab.
Im Jahre 1700 stellte sich der ertappte Fischer Heinrich Freimann
laut Niederschrift in alten Protokollen unwissend und meinte, daß
mit der Ersteigerung der Rheinwässer es den Fischern freistehe,
ihre „Ernt an End und Orten, wo wohlgefällig“ zu verkaufen.
Dieser Meinung war die kurfürstliche Hofkammer in Heidelberg aber
ganz und gar nicht und forderte daher sehr nachdrücklich den
„Markt allkier mit Fischen zu halten, damit an Fischen kein
Mangel erscheine“.
Doch nicht nur die Hofkammer ermahnte die Altlußheimer Fischer.
1707 schrieb der Zehntmeister des Klosters Maulbronn einen
ungewöhnlich geharnischten Brief an Schultheiß und Gericht
(Gemeinderat) zu Altlußheim. Darin wurden sie aufgefordert,
„sämmtlichen Fischern zu bedeuten, daß, wenn sie den Winter über
keine Fische anhero bringen wollen, man selbigen den Sommer über
den Verkauf auch nit gestatten werde“. Die Lage spitzte sich zu
und wurde vor die „Rheinruge“ getragen.
In der Verhandlung trugen die Fischer vor, daß das Dorf jahrelang
unter durchziehenden Truppen und französischen Verbänden zu
leiden gehabt hätte. Außerdem hätten die Generalität und die
Offizierskorps einen Großteil des Fischfangs durch
Fouragierkommandos abholen lassen. Die Drangsal der Besatzer sei
gar so weit gegangen, daß man sie mitunter von Haus und Hof
vertrieben habe. „Kein Fischschwanz nicht haben wir behalten
dürffen“, so die Aussage vor dem Fischereigericht. Beim Rückzug
der Franzosen seien gar 37 Nachen beschlagnahmt worden. Die
Einwohner des Dorfes seien dadurch vollends verarmt.
Das Fischereigericht hatte mit den Altlußheimer Fischern ein
Einsehen und verlangte daher von den verarmten Genossen nur den
Pachtzins für zwei Jahre, nicht jedoch ein Ersatz für die
entgangenen Naturallieferungen. Die Klagen über das verbotene
Fischen mit Fischreusen an Son und Festtagen wurde gänzlich
niedergeschlagen.
Trotzdem hatten die Altlußheimer Pech: Bereits am anderen Tag
wurden die Fangplätze vom Kurfürstlichen Rentamt neu verpachtet.
Wegen den unsicheren Zeitverhältnissen boten die Fischer aber
recht wenig und so gingen die Fanggründe für billiges Geld an
andere Fischer.
Als 1797 das linke Rheinufer von den französischen Truppen erneut
besetzt und kurz darauf abgetreten werden mußte, fand auch das
Jahrhunderte alte Fischereiwesen am Rhein bei Speyer ein Ende.
Die Zünfte wurden aufgelöst, ebenso fanden keine Sitzungen der
„Rheinruge“ mehr statt zumal es mit der kurpfälzischen
Herrschaft auch bald zu Ende gehen sollte.
Die Altlußheimer Fischer wären aber keine Altlußheimer gewesen,
wenn sie nicht doch einen Weg gefunden hätten, frischen Fisch zu
fangen. Man mußte halt nur bei „entsprechender Zeit“ die Netze
auswerfen und sich beim Einholen der Fischreußen nicht erwischen
lassen . . . (og)
285 Jahre Neulußheim: Verkehrsgünstige Lage fördert Ansiedlung
Neben Altlußheim darf auch die jüngere Tochtergemeinde
Neulußheim in diesem Jahr ein Jubiläum feiern. Als jüngste
Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim
erinnert man sich dem 285. Geburtstag, denn die
Ortsgründung wird auf 1711 datiert. Obwohl kein
klassisches Jubiläum gefeiert wird, ist es doch wert, sich
einmal im Rahmen der Altlußheimer Feierlichkeiten an die
Zeit zu erinnern, als Bürger Julius Schickard einen Antrag
an den Herzog von Württemberg stellte, ein unbebautes
Ackerland im Osten der damaligen Gemarkung bewirtschaften
zu dürfen. Es handelte sich dabei um das Gebiet im Bereich
der Altlußheimer und Hockenheimer Straße im heutigen
Neulußheim.
Dort hatte der Landpfleger Schickard auf dem Grundstück
des Gasthauses „Zum Bären“ einen Meierhof (Molkerei) nebst
Wirtschaft und eine Bierbrauerei errichtet. Zum Bau dieses
Gehöftes wurden viele Tagelöhner aus den umliegenden Orten
eingesetzt. Die Zahl der Beschäftigten wuchs so rasch an.
Viele hatten ihre Familien mitgebracht, die sich ebenfalls
um Arbeit bemühten. Der Ansatz zu einem neuen Dorf war
gegeben. Mit der Zeit entstand eine kleine Siedlung für
die Tagelöhner. Aus alten Unterlagen geht hervor, daß
diese von Anfang an in einem regelmäßigen, kreuzförmigen
Grundriß angelegt wurde. Diese Siedlungsweise prägt noch
heute den Ort, der an historischen Bauwerken recht arm
ist.
Als Name der neuen Siedlung wurde erstmals 1716 als
„Lußhofen“ schriftlich erwähnt. Im Jahre 1735 erschien
dann zum ersten Mal der Begriff „NejLußheim“, der als
„NeuLußheim“ erst 1816 der aufstrebenden Gemeinde amtlich
verliehen wurde.
Kurios ist, daß auf vielen Landkarten und in zahlreichen
alten Dokumenten die Siedlung immer wieder als „Calabria“
erwähnt wird. Dieser Spottname geht nach Meinung vieler
Historiker darauf zurück, daß „NejLußheim“ als
Schmugglernest galt und es dort „zugegangen ist wie im
italienischen Kalabrien“. Nachgewiesen ist aber nur, daß
die Grenzlage hin zur Kurpfalz und zum Fürstbistum Speyer
den unerlaubten Handel ohne Zölle förderte. Als
württembergische Exklaven saßen die beiden Lußheimer
Dörfer praktisch „wie die Maden im Speck“. So jedenfalls
stellte sich die Situation für den Karlsruher
HofGeographen Wilhelm Greiben dar, der im Auftrag des nur
für kurze Zeit amtierenden „churfürstlichbadischen
Cabinetts“ die neuen Lande im Norden des späteren
Großherzogtums Baden bereiste.
Der junge Ort erregte schon von Anfang an die Gegnerschaft
von Altlußheim und des Hochstiftes Speyer, das bei der
Ortsneugründung nicht um Zustimmung gefragt worden war.
Bereits 1723 wurde vorgeschlagen, die Einwohnerzahl von 50
auf 30 Personen zu reduzieren. Aber trotz allem konnte
dies nicht verhindern, daß die günstige Lage an der
Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen das Wachstum des
Ortes förderte. Von 1870 an kam die gegenüber Altlußheim
viel bessere Lage zur neuen Bahnstation an der
Rheintalbahn dazu. Die Gemeinde wuchs ständig und bereits
1898 wurde die Bebauung der Friedrichstraße und die
Verlängerung der Bahnhofstraße freigegeben.
Neulußheim mußte seit 1811 unter jedem Krieg leiden. Viele
Neulußheimer wurden im „Russischen Krieg“ in die
Rheinlandtruppen Napoleons gezwungen und mußten für den
französischen Kaiser an dessen Expansionskriegen
teilnehmen. Zuletzt forderte der Zweite Weltkrieg große
Opfer von der Bevölkerung. Nach Kriegsende stieg die
Einwohnerzahl von 2.960 auf rund 3.500 Personen an, denn
1946 kamen bei den Vertreibungsaktionen der Siegermächte
viele Familien aus dem Sudentenland, Ungarn und den
deutschen Ostgebieten nach Neulußheim. Nach anfänglichen
Schwierigkeiten bei der Unterbringung und Eingliederung
sind die Heimatvertriebenen längst zu „Neilossemer“
geworden.
Daß die Gemeinde auch zukünftig sich weiter entwickeln
kann, verdankt sie seiner überaus verkehrsgünstigen Lage
und der Ausweisung im Regionalplan als sogenannter
Achsenstandort. Neulußheim hat heute mit 338 Hektar den
kleinsten Gemarkungsanteil der vier Nachbargemeinden und
wird wie zu seiner Gründung noch größtenteils von
Altlußheimer Gelände umgeben. Das ist Dorf eine reine
Wohngemeinde geblieben, in der mehrere kleinere und
größere Gewerbebetriebe angesiedelt wurden.
Neulußheim hat sich in den vergangenen Jahren zu einem
immer lebenswerteren Ort entwickelt, der ob seiner
kulinarischen Lage mitten im badischen
Spargelhauptanbaugebiet vor allem in den nächsten Wochen
wieder auf dem Reiseplan vieler Liebhaber des königlichen
Gemüses stehen wird. (og)
Licht und Schatten im regen Wechsel
Die Kirche in Lußheim wurde laut Pfarrer Specht (1883) im Jahr 881 erstmals erwähnt. Sie stand damals auf dem höchsten Punkt des Ortes, an der Stelle des alten heidnischen Hains, des jetzigen Friedhofs und war dem heiligen Nikolaus geweiht. Im Jahr 946 schenkte der rheinfränkische Herzog Konrad der Rote, Ort und Kirche Bischof Reginbald I. für das Hochstift Speyer. Im Jahr 1138 schenkte Bischof Günter von Speyer Ort und Kirche dem kurz zuvor gegründeten ZisterzienserKloster Maulbronn. Die Äbte von Maulbronn waren nun Grundherren, Zehntherren und Richter für Zivilsachen in Lußheim bis 1806. Weiterlesen
Die Schmuggler von Lußheim
Altlußheim am 9. August des Jahres 1822: Im Auwald zwischen Altlußheim und Ketsch trifft gegen fünf Uhr morgens die entlang des Rheins eingesetzte Badische Zollschutzwache auf eine große Gruppe von Personen, darunter auch zahlreiche Einwohner Altlußheims, die illegal über die (Rhein) Grenze gebrachte Waren mit sich führen. Der Versuch der in Rheinhausen stationierten Zollschutzwache, nach dem Gesetze einzuschreiten, scheitert, da sich die Menge der Verhaftung widersetzte. Weiterlesen
