Weniger Teilnehmer und Zuschauer beim Hockenheimer Fasnachtszug / 27 Gruppen und 33 Motivwagen begeistert gefeiert
Die heiße Phase der kurpfälzischen Fasnacht mit ihren zahlreichen Umzügen in der ganzen Region begann am Samstagnachmittag mit dem Hockenheimer Fasnachtszug. Für die große Narrenschar im südlichen Rhein-Neckar-Kreis und viele Besucher aus dem benachbarten Bruhrain war die farbenfrohe Parade durch die Straßen der Rennstadt einmal mehr die passende Einstimmung auf die tollen Tage. Waren früher die Menschen stets in großen Scharen nach Hockenheim gekommen, war in diesem Jahr trotz des idealen Zugwetters der Andrang auffallend geringer als bisher gewohnt. Weiterlesen
* Lokalreporter-Archiv
Eine Frage des Wassers
„Da trinke ich schon mal ein Glas Wasser – und dann ist es verseucht“, berichtete FWV-Stadtrat Toni Völker am Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung seinen Kolleginnen und Kollegen am Ratstisch im Schwetzinger Rathaus. Die Information im Zusammenhang mit der bakteriellen Verunreinigung des Trinkwassers habe ihn erschrecken lassen, denn bisher habe er nichts davon gewusst, dass weite Teile des Hirschackers und auch des Bereichs „Langer Sand“ ihr Trinkwasser aus dem Wasserwerk Rheinau erhalten. „Ich dachte die ganze Zeit, bei mir und meinen Nachbarn läuft das gute Wasser aus der Schwetzinger Hardt aus dem Hahn.“ Weiterlesen
Fördermittel auch für private Investitionen im Sanierungsgebiet
Ab sofort dürfen sich die Eigentümer von Wohnungen und Häuser im Viertel zwischen der Dreikönigs- und Wildemannstraße sowie Mannheimer- und Hebelstraße bei Gebäudemodernisierungen und –instandsetzungen auf öffentliche Fördergelder freuen. Einstimmig beschloss der Schwetzinger Gemeinderat während seiner Sitzung am Donnerstagabend, die vom Land Baden-Württemberg bewilligten Fördermittel für das Sanierungsgebiet Quartier II nicht nur für die anstehenden Neuordnungsmaßnahmen im öffentlichen Bereich, sondern auch für Zuschüsse an modernisierungswillige private Gebäudeeigentümer zu verwenden. Weiterlesen
* Einzug der Gladiatoren mit den “Hewwelguggler”
Zum Abschluss der Motorsportsaison auf dem Hockenheimring ging es noch einmal rund. Die DTM-Finalläufe lockten am vergangenen Wochenende wieder mehr als 50 000 Zuschauer ins Motodrom. Bereits die Vorstellung der Fahrer und der Einzug der Rennwagen wurde zu einem stimmungsvollen Ereignis, das die Besucher auf den Tribünen begeisterte. Weiterlesen
* Faszination Backfischfest
Das Ketscher Backfischfest gehört nicht nur zu den größten Volksfesten dieser Art, es steht auch auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Längst kommen die Besucher nicht nur aus der engeren Umgebung auf den Festplatz im “Bruch” sondern aus einem Umkreis von mehr als 100 Kilometer. Dies macht ein Gang über die Parkplätze deutlich, wo Autokennzeichen wie HN (Heilbronn), PF (Pforzheim), KA (Karlsruhe) oder TBB (Main-Tauber-Kreis) keine Seltenheit mehr sind. Weiterlesen
* Gemeinsam Stärke beweisen
Volksbank Schwetzingen und Raiffeisenbank Reilingen beschließen Kooperationsvertrag
Der härtere Wettbewerb und die sich immer rascher ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben in den letzten Jahren die Notwendigkeit unterstrichen, auch im Bankenbereich zu leistungsstärkeren Einheiten zu kommen. Weiterlesen
Wo der Fürst das Glück des Tages genoss
Wohl versteckt hinter Bäumen, Spalieren und Hecken liegt im Schwetzinger Schloßgarten die kleine, eher bescheiden wirkende Gartenanlage des „kurfürstlichen Badhauses“. In einem in sich geschlossenen Areal ließ Kurfürst Carl Theodor durch seinen Hofbaumeister Nicolas de Pigage in den Jahren 1769 bis 1775 eine entzückende Villa errichten. Der Fürst hielt sich gerne in dem bewußt dem Schloß entrückten Lust und Ruhehaus, einem stillen Ort, auf. Hier war er ungestört vom offiziellen Hofgetriebe. Das intime Schlößchen im Park, gleich neben dem Apollohain, wurde bis zum Weggang nach München am Jahreswechsel 1777/78 zu seinem bevorzugten Aufenthaltsort. Weiterlesen
* Ketscher Kerwe-Erinnerungen
Erinnerungen an die Kerwe sind auch in Ketsch vor allem die Erinnerungen an die eigene Kindheit. Je älter man wird, um so verklärter denkt man zurück an eine Zeit, die geprägt war von den letzten Arbeiten im Garten und auf den Feldern, dem unvergleichlichen Duft von feuchten Blättern, modernden Pilzen und langsam vor sich hinfaulenden Äpfeln oder Birnen. Kam das Kirchweihfest näher, stiegen einem die Rauchschwaden von frisch gebackenem Kuchen in die Nase, die Zwiebeln für den “Plootz” trieben die Tränen in die Augen und der noch junge Wein oder Apfelmost verursachte hie und da ein gewisses Unbehagen in den Därmen. Weiterlesen
Alte Kraichbach soll wieder lebendig werden
Bereits vor einigen Wochen hatte der Hockenheimer Diplom-Biologe Uwe Heidenreich im Gemeinderat seinen Vorschlag näher erläutert, den Alten Kraichbach zwischen den Breitwiesen und dem Oberbruch zu reaktivieren. Um die verschiedenen Varianten eines möglichen Bachlaufes der Öffentlichkeit vorzustellen, lud jetzt der Arbeitskreis „Umwelt und Verkehr“ der CDU Hockenheim zu einer Informationsveranstaltung im Stadthallenrestaurant „Rondeau“ ein. Wie groß das Interesse in der Bevölkerung an einer möglichen Reaktivierung der Alten Kraichbach ist, zeigte die große Schar von Natur- und Heimatfreunden, die sich bereits vor der Veranstaltung zu einem Ortstermin an der Schließe am Abzweig des alten Bachbettes vom heutigen Kraichbachbett trafen.
Als Vorsitzender des Arbeitskreises „Umwelt und Verkehr“ zeigte sich Hockenheims Förster Martin Geißler beeindruckt vom unerwarteten Andrang, wobei vor allem ältere Hockenheimer gekommen waren, um sich die Pläne von Uwe Heidenreich direkt vor Ort erklären zu lassen. Ebenfalls gekommen waren auch die CDU-Stadträte Alfred Rupp,
Bernhard Fuchs und Dieter Klaus, die sich ebenfalls ein Bild von den geplanten Veränderungen in der Hockenheimer Gemarkung machen wollten.
Zu Fuß und auf Fahrrädern wurde dem alten Bachlauf gefolgt, der sich noch immer auf einer Strecke von 1.072 Metern durch die Streuobstwiesen, Felder und Kleingärten südlich der Stadtbebauung windet. Die Teilnehmer der Exkursion zeigten sich überrascht über das ausgeklügelte System von Bewässerungsgräben in diesem Bereich und das Vorhandensein der ehemaligen Wässerwieseneinrichtungen. Die Breit und Oberbruchwiesen wurden früher als Wässerwiesen genutzt. Dazu wurden sie mehrmals im Jahr nach genau festgelegten Zeiten mit dem Kraichbachwasser gewässert. Ein Netz von Be- und Entwässerungsgräben sorgte für die den Zu und Ablauf des Wassers.
Mit der Aufgabe der Wiesenwässerung verlor das Grabensystem seine Funktion. Während der Begehung erinnerten sich
vor allem die älteren Hockenheimer an viele Dinge aus ihrer Jugendzeit und konnten so im Gespräch mit dem Planverfasser Uwe Heidenreich zur Klärung manch offener Frage beitragen. War zu Beginn des Rundganges der alte Bachverlauf noch sehr deutlich im Gelände zu erkennen, veränderte sich die Situation im Bereich der Kleingartenparzellen doch sehr deutlich. Teilweise wurden hier die Gräben aufgefüllt und teilweise wuchsen sie unter den aufkommenden Gehölzen zu. Insbesondere nach dem Südring in Richtung Mühlkanal konnten manche Grabenabschnitte nur noch erahnt werden. Die Zäune der
Kleingärten stehen manchmal sogar direkt in der Böschung des ehemaligen Bachbettes.
Die ehemaligen Wasserläufe im Oberbruch wurden im Laufe der Jahre verdolt, verfüllt oder sind zugewachsen. Lediglich im Stöcketgraben östlich des „aquadroms“ war an verschiedenen Stellen noch etwas Wasser auszumachen. Dies führten Martin Geißler, wie auch Uwe Heidenreich auf die noch bestehende Verbindung zum fließenden Wasser des Kraichbaches über seine Einmündung in den Mühlkanal zurück. Vor allem der Diplom-Biologe machte den Teilnehmern der
CDU-Veranstaltung deutlich, daß die Grabenläufe „durchaus biotopvernetzende Funktionen erfüllen können“. Voraussetzung sei aber, daß sie nicht weiter verfüllt und eingeengt würden.
An verschiedenen Standorten stellte Uwe Heidenreich seine beiden Varianten einer möglichen Reaktivierung vor. Die erste Variante beginnt demnach am Abzweig des alten Grabens an der ersten Schließe von Reilingen kommend. Es handelt sich hierbei um den historischen Verlauf des Alten Kraichbaches vor der Begradigung vor 200 Jahren, wo er noch bis in die 60er Jahre Wasser führte. Da im untersten Drittel bei der Mündung in den heutigen Kraichbach kein Grabenverlauf mehr erkennbar ist und eine Wiederaufnahme dieses Bachverlaufes recht kostenintensiv sein dürfte, hatte Heidenreich dem
Gemeinderat eine weitere Variante vorgeschlagen.
Vor Ort wurde nun dieser Vorschlag im Gelände genauer dargestellt. Auf den ersten zwei Drittel des alten Bachverlaufes würde sich nichts ändern. Dann aber sollte durch ein neues Grabenprofil der Bach in den Stöcketgraben geleitet werden und von dort bis zum Mühlkanal. Da dieser tiefer liegt als der Kraichbach, würden sich, so der Referent, zudem günstige
Gefällsverhältnisse ergeben.
Am Ende der Vor-Ort-Besichtigung hatte Uwe Heidenreich schließlich noch einen Vorschlag besonderer Art parat. Er schlug vor, den Mühlkanal vom Abzweig aus dem heutigen Kraichbachbett bis zum Stöcketgraben zuzuschütten und in ein neues Bachbett zu verlegen. Als wichtigsten Grund nannte der Biologe die renovierungsbedürftige Betonrinne, in der der Kanal zur Zeit fließt, die demnächst für viel Geld saniert werden müßte. Er schlug vor, den neuen Bachverlauf rund 25 Meter in südliche Richtung auf das ohnehin der Stadt Hockenheim gehörende, aber brachliegende Gelände zu verlegen. Leicht mäandernd könnte der Graben dann in den reaktivierten Kraichbachlauf im Stöcketgraben münden.
Dieser Vorschlag stieß nicht nur bei den anwesenden CDU-Gemeinderäten auf viel Interesse. Übereinstimmend sahen die Anwesenden in dem gemachten Vorschlag eine Möglichkeit, diesen Bereich noch attraktiver zu gestalten.
Im Stadthallenrestaurant erläuterte Uwe Heidenreich dann noch einmal ausführlich die verschiedenen Varianten, zeigte Vor- und Nachteile auf. Von Seiten der interessierten Zuhörer wurde vor allem die Gefahr der Druckwasserbildung in Richtung „aquadrom“ und die Neubaugebiete im Biblis angesprochen. Man war sich einig, daß diese Gefährung noch genauer untersucht werden müßte, sollte die Reaktivierung im Gemeinderat beschlossen werden.
Angesprochen auf die Finanzierung einer solchen Maßnahme stellte Bürgermeisterstellvertreter Alfred Rupp fest, daß man zunächst einmal die Zuschußsituation abklären müsse. In der heutigen Zeit seien Reaktivierungskosten von rund 840.000 Mark nicht mehr so einfach zu finanzieren. Sollten die Zuschüsse in den kommenden Jahren noch so fließen wie bisher, könne man sich für diese „positive Maßnahme“ nur aussprechen. Martin Geißler verdeutlichte, daß sich durch die geplanten
Maßnahmen die ökologische Situation in diesem Gebiet eindeutig verbessern würde. Die Anwesenden sprachen sich, ebenso wie die CDUArbeitskreismitglieder für eine Reaktivierung des Alten Kraichbaches aus und gaben den Kommunalpolitikern der Christdemokraten mit auf den Weg, daß es sich dabei um ein wichtiges Zukunftsziel für die Rennstadt handeln müsse. (og)
Tragödie im Regen
Der 7. April 1968 hätte als Höhepunkt in die Geschichte des noch jungen Hockenheimrings eingehen sollen: Kein Geringerer als der zweifache Automobilweltmeister Jim Clark ging beim Formel 2
Europameisterschaftslauf an den Start.
Zum ersten Mal überhaupt konnte der damals beste Rennfahrer der Welt für ein Rennen in Hockenheim gewonnen werden. Eine Anerkennung ganz besonderer Art für das 1966 offiziell eingeweihte Motodrom: Die Anwesenheit des schottischen Grand Prix-Champions, der gerade zu Beginn der Rennsaison 1968 souverän den „Großen Preis von Südafrika“ gewonnen hatte, bedeutete unendlich viel, unterstrich sie doch den Anspruch, dass der Hockenheimring nicht nur im Motorradsport, sondern auch bei Autorennen einmal Schauplatz für den deutschen Grand Prix werden sollte.
Am Rennsonntag öffnete der Himmel seine Schleusen über dem Hockenheimring. JeanPierre Beltoise schoss mit seinem blauen Matra sofort in Front, wurde später auch als Sieger dieses traurigen Rennens abgewunken. Jim Clark lag auf dem siebten Platz, fiel jedoch bald zurück. In der fünften Runde lag Jim Clark allein fahrend an achter Stelle. Er verschwand beschleunigend in den Wald und der Wagen erreichte auf der langen Geraden vor der Ostkurve beinahe seine Höchstgeschwindigkeit. Ein Streckenposten hörte das Näherkommen seines Wagens, nachdem die führende Gruppe vorbeigefahren war. Und dann erschien die rotweißgoldene Maschine. Sie schoss von Seite zu Seite und der Fahrer rang mit dem Lenkrad. Der Wagen verließ mit ca. 225 km/h die Straße, schlitterte über den Grasstreifen, überfuhr einige junge Bäume und schlug auf der Höhe des Cockpits auf einen größeren Baum. Die Wucht des Aufpralls bog den Lotus um das hölzerne Hindernis, Jim Clark war auf der Stelle tot.
Der Hockenheimring trug noch geraume Zeit den makabren Ruf, die Rennstrecke zu sein, auf der Jim Clark sein Leben ließ. Für die Saison 1969 investierte die Hockenheim-Ring GmbH 1,5 Millionen Mark, ließ die Bäume in direkter Nähe der Rennstrecke abholzen, um die beiderseitigen Sicherheitsstreifen auf jeweils sieben Meter zu verbreitern und den gesamten Kurs mit Zäunen und Leitplanken auszustatten. Ein Jahr darauf wurden nach Rücksprache mit den Spitzenrennfahrern die beiden Schikanen auf den langen Waldgeraden eingebaut, um die Spitzengeschwindigkeiten zu reduzieren und die spektakulären Windschattenrennen zu entschärfen.
Der Hockenheimring galt fortan als eine der sichersten Rennstrecken der Welt. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert: Auch nicht nach den tödlichen Unfällen der Formel 2-Piloten Bert Hawthorne (1972) und Markus Höttinger (1980), von Formel 1-Rennfahrer Patrick Depailler (1980) und den Motorrad-Rennfahrern Yvan Palazzese (1989) und Simon Prior (1994).
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Und eine Stimme sprach: "Wag's"
Gleich hinter Neulußheim und Reilingen beginnt in Richtung Süden das große Waldgebiet der Lußhardt. Quasi als südliche Nachbarn liegen dort die Gemeinden der Stadt Waghäusel, der nördlichsten Großgemeinde des Landkreises Karlsruhe. Ihr Entstehen verdankt die Stadt dem Zusammenschluß der drei ehemals selbständigen Gemeinden Kirrlach, Waghäusel und Wiesental.
Die geschichtlichen Ursprünge der einzelnen Stadtteile reichen zurück bis weit ins 13. Jahrhundert. So wurde Kirrlach erstmals 1234 urkundlich in einem Vertrag des Domkapitels Speyer erwähnt. Fundgegenstände wie Tongefäße und Münzen lassen jedoch darauf schließen, daß auf Kirrlacher Gemarkung im 2. Jahrhundert n. Chr. ein römischer Gutshof bestanden haben muß. In der Nähe davon führte eine Römerstraße vorbei, deren Reste noch heute sichtbar sind. Die Entfaltung der Orte wurde durch Hungersnöte, Epidemien, Zerstörungen und ständige Kriegseinwirkungen immer wieder gestört.
Die fürstbischöflichspeyerische Festung in Philippsburg, die eigentlich ein Schutzwall für das ganze Umland sein sollte, brachte die Region aber immer wieder in Bedrängnis durch Belagerungen und Einquartierungen. Der „Badischen Spargelstraße“ folgend kommt man in den zweiten Stadtteil, nach Wiesental. Der Ort wurde 1297 vom damaligen Speyerer
Bischof Friedrich von Bolanden gegründet. Auch im Raum Wiesental hinterließen bereits die Römer ihre Spuren. Gerätschaften aller Art und die Überreste eines Kastells sind recht eindrucksvolle Zeugen dieser frühen Epoche.
Vom Namen her am bekanntesten aber ist der Wallfahrtsort Waghäusel, dritter Ort im Städtebund. Der Ursprung der Siedlung geht auf die Kapelle „Zum Waghus“ zurück. Die Überlieferung berichtet, daß um das Jahr 1435 beim Wagbach ein Schäfer im Lußhardtwald ein etwa zwei Spannen hohes steinernes Marienbildnis gefunden habe. Freudig nahm der Schäfer seinen Fund als kostbaren Schatz mit nach Hause. Aber am nächsten Morgen war das Bildnis verschwunden. Er fand es dort wieder, wo er es entdeckt hatte. Nachdem sich dieser Vorfall einige Male wiederholte, errichtete der fromme Schäfer in einem großen Eichenhain eine Nische, in der er das Bild zur Verehrung durch Vorüberziehende aufstellte.
Eines Tages führte der Wagbach reißendes Hochwasser. Als der Schäfer sich nicht traute, seine auf dem gegenüberliegenden Ufer grasenden Schafe mit einem Nachen in Sicherheit zu bringen, rief ihm eine geheimnisvolle Stimme aus der Mariennische im Eichenstamm zu : „Wag’s, wag’s!“ Darauf setzte der Schäfer über und verlor keines der ihm
anvertrauten Tiere. Durch dieses Wunder und weitere Gnadenerweise verbreitete sich der Ruf des Bildnisses schnell.
Um 1470 ließ der Speyerer Fürstbischof Mathias von Rammung an dem Platz eine Kapelle mit dem Namen „Zum Waghus“ bauen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ließen sich in Waghäusel Kapuziner nieder und es entstand 1616 das heute noch existierende Kloster mit Wallfahrtskirche.
1724 errichtete der Rastatter Baumeister Michael Ludwig Rohrer für Fürstbischof Hugo von Schönborn ein Jagd und Lustschloß. Diese 16-eckige Eremitage diente den hohen Herren nach der Säkularisation bis 1810 als Wohnhaus und wird ob ihres Baustils noch heute in Fachkreises als Kleinod gehandelt.
Mit dem gesamten rechtsrheinischen Gebiet Speyers fiel das Schlößchen an die Badische Domäne und wurde 1837 an die Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation (die heutige Südzucker AG) veräußert, die dort noch bis vor Kurzem eine bedeutende Zuckerfabrik unterhielt.
Der Ort wurde aber auch bekannt durch die „Schlacht bei Waghäusel“ im Jahr 1849, als dort am 21. Juni die Badische Revolutionsarmee unter General Mieroslawsk von den Preußen besiegt wurde. (og)
Der Staat muss schlanker werden
Neue Aufgaben für das Forstamt Schwetzingen / Noch keine endgültige Entscheidung getroffen
Der Staat muß schlanker werden, Ämter und Dienststellen sollen auch in ganz Baden-Württemberg reduziert werden. Das Ziel der Landesregierung ist es, mit der Schließung ganzer Verwaltungsapparate die Kosten zu senken. In den zuständigen Gremien ist man sich seit einiger Zeit darüber einig, daß auch 27 der 190 staatlichen Forstämter geschlossen werden müssen. Lange Zeit hing auch über dem Forstamt in Schwetzingen das Damoklesschwert, denn niemand wußte genau, was die Zukunft bringen wird. Jetzt kann man aber im barocken Forstamtsgebäude neben dem Ysenburgischen Palais aufatmen, denn ein verwaltungsinterner Vorschlag der Forstdirektion in Karlsruhe stärkt dem Forstamt den Rücken. Sollte die Landesregierung in Stuttgart jetzt nicht noch anders entscheiden, wird das Staatliche Forstamt Schwetzingen erhalten bleiben. Weiterlesen
* Abrissarbeiten beginnen am Montag
Reilinger Gemeinderat tagte / Brandschäden an der Nordwand der Mannherz-Hallen noch nicht ganz geklärt
Auch nach der jüngsten Gemeinderatssitzung herrscht in Reilingen noch keine absolute Sicherheit über den tatsächlichen Schadensstand in der Ruine der ausgebrannten Mehrzweckhalle. Immer wieder stoßen die Fachleute auf neue Schäden oder stellen fest, dass Teile, die zuvor als zerstört galten, vielleicht doch noch gerettet werden können. Erst die am Montag beginnenden Abrissarbeiten an den Fritz-Mannherz-Hallen werden aufzeigen, was wirklich alles durch das Großfeuer zerstört wurde. Weiterlesen
* Brandruine muss abgerissen werden
Reilinger Gemeinderat tagte öffentlich / Hoffnungen auf baldige Freigabe der Großsporthalle zerstreut / Versicherungsleistungen
Die vor gut vier Wochen völlig ausgebrannte Mehrzweckhalle in Reilingen muß nun doch völlig abgerissen werden. Dies ist das Ergebnis der Expertenuntersuchungen in der Brandruine, das Bürgermeister Helmut Müller während der Gemeinderatssitzung am Montagabend dem Gemeindeparlament und der Öffentlichkeit mitteilte. Weiterlesen
* Dankbar für die Unterstützung in der Notlage
Kabelschaden als Ursache des Reilinger Großbrandes vermutet / Gemeinsame Verlautbarung des Gemeinderats, Bürgermeisters und der Gemeindeverwaltung / Große Solidarität erfahren
Nahezu 14 Tage nach der Brandkatastrophe in der Mehrzweckhalle war es am Montagabend für den Reilinger Gemeinderat, Bürgermeister und Gemeindeverwaltung angebracht, zu Beginn der öffentlichen Gemeinderatssitzung eine gemeinsame Verlautbarung an die Bevölkerung zu richten. Zunächst habe das Brandereignis nicht nur alle geschockt, sondenr auch „zutiefst traurig gestimmt“. Dies zu einem Zeitpunkt, als nach mehrjährigen, über mehrere Haushaltsjahre verteilte Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten zur Kirchweih 1991 alles fertiggestellt sein sollte. Weiterlesen