Mit dem „Eselsbähnle“ über den Rhein

Die alte Geschichte ist bekannt und wird rechts und links desRheines immer wieder gerne erzählt: Eine biedere Frau vom Lande,die regelmäßig das „Eselsbähnle“ zwischen HockenheimTalhaus undSpeyer benutzt, schreitet eines Tages mit mächtig ausholendenSchritten neben dem Zug her und will ihn gerade überholen. Dassieht der Zugführer, der seine Stammgäste längst alle persönlichkennt, und ruft: „Frau, warum […]

Mauern, in denen sich Weltgeschichte ereignete

Ein Blick in die Geschichte von Speyer Vor allem dem Besucher, der sich von der badischen, der gegenüberliegenden Rheinseite der Stadt Speyer nähert, bietet sich ein grandioser Anblick: Schon von Ferne taucht der mächtige Kaiserdom am Horizont auf, längst bevor sonst etwas von der Stadt zu sehen ist. Im elften Jahrhundert, bis zum Bau der […]

Die frühen Pfälzer Kurfürsten

„Palatinum“ war ursprünglich der Name eines Berges in Rom, auf dem die Kaiser ihre Burgen und Paläste erbauten. Dieser Begriff wurde schließlich gleichbedeutend als Bezeichnung für eine kaiserliche Wohnung verwendet. Aus ihm entwickelten sich im Deutschen die zwei Lehnworte Palast und Pfalz. Während sich das eine Wort auf die Bedeutung eines Herrschersitzes beschränkte (franz. „palais“), […]

„Die Pfalz bracht er in guten Stand“

An der südlichen Chorwand der Stiftskirche in Neustadt an derWeinstraße steht ein großer, hoher DoppelGrabstein für KurfürstRuprecht I. von der Pfalz und für seine Gemahlin Beatrix. DerKurfürst starb am 13. Februar 1390 und wurde noch vor der Weihedes Gotteshauses in der Mitte des Chores, also an besondersbemerkenswerter Stelle, beigesetzt. Doch dies allein ist nichtder Anlaß, […]

Zweibrücken-Jerusalem und zurück

Am 30. März 1495, einem Montag „vormittags 11 Uhr, nachdem dieHauptmahlzeit eingenommen“, ritt der Herzog aus Zweibrückenzunächst gen Westen, um  wie man verabredet hatte  seinenSchwager Graf Johann Ludwig von NassauSaarbrücken zurgemeinsamen Pilgerreise abzuholen. Mit von der Partie waren dieadeligen Gefolgsleute Schweickard von Sickingen (der Vater desberühmten Franz von Sickingen), Stephan von Venningen, Karl […]

Notizen zur Geschichte der Kurpfalz beginnend mit dem 12. Jahrhundert

Pfalzgraf Konrad von Staufen erhielt nach dem Wormser Reichstagvon 1155 von seinem Stiefbruder Kaiser Friedrich I. die Kurwürde(1156) und damit Streubesitz bei der Burg Stahleck (oberhalb vonBacharach am Rhein), am Stromberg und bei Alzey, sowie mehrereDörfer am unteren Neckar und die Alte Burg auf dem Jettenbühloberhalb Heidelbergs. Nach seinem Tod wird Konrad 1195 im reich […]

Die Bauersfrau mit den vornehmen Manieren

Sie waren zwar verlobt, aber sie heirateten nie: die hübsche Frankfurter Bankierstochter Anna Elisabeth Schönemann und der angehende Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Als sich 1775 die beiden Familien gegen eine Heirat aussprachen, hatten die beiden Liebenden nicht mehr die Kraft, gegen diese Meinung zu heiraten. Goethe siedelte im November nach Weimar über, auch Lili […]

Das „Hochgericht“ wurde feierlich eingeweiht

Als der kurpfälzische Galgen, in der Amtssprache „Hochgericht“genannt, im Osten der heutigen Mannheimer Neckarstadt errichtetwurde, ging man entsprechend feierlich ans Werk. Auf demMarktplatz versammelten sich vier Kompanien der Bürgerschaft mitfliegenden Fahnen. Den aufgekommenen Streit zwischen den Maurernund den Zimmerleuten, wer nun an der Spitze des Festzuges gehensolle, wurde von Stadtdirektor Lippe gerade noch geschlichtet. AmRabenstein, […]

„Bierkutscher“ mit Pferden und Pferdestärken

Ganz gleich, ob Bier den Durst oder der Durst das Bier erst schönmacht, es mußte erst einmal zum Durstigen transportiert werden.Zur Geschichte des Biers, die in der Kurpfalz auffallend seltenfestgehalten worden ist, gehört deshalb auch der Leidensweg desBierführers von der Frühzeit auf dem Kutschbock bis in unsereTage mit dem modernen Spezialfahrzeug, das an vielen Plätzen […]

Mannheimer Warenhäuser verändern Stadtbild

Revolutionär in Baustil, Warenangebot und Verkaufsmethode Die Kurpfalzmetropole Mannheim hatte schon immer einen guten Ruf als bedeutende Einkaufsmetropole. Begründet wurde dieser aber nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern bereits um die Jahrhundertwende. Um diese Zeit entstanden in der Quadratestadt neben den alteingesessenen namhaften Einzelhandelsgeschäften die ersten großen Warenhäuser. Neu an dieser aus den USA […]

Von Ritterromantik keine Spur

Die Ritter, die auf ihren Burgen zwischen Pfälzerwald undOdenwald lebten, waren nicht zu beneiden. Zwar ging es ihnenwesentlich besser als den Bauern, von deren Abgaben sie lebten,doch im Vergleich zu den reichen Handelsherren entbehrten dieAdeligen vieler Bequemlichkeiten. Sie, die „Pfeffersäcke“,wohnten in den Städten, in der Behaglichkeit ihrer Bürgerhäuser;sie, die Herren Ritter, hausten auf ihren Burgen […]

Leimens trickreicher Kampf gegen Mannheimer Maimarkt

Im Schatten des Mannheimer Maimarktes ist ein älterer Vieh- undKrämermarkt in Vergessenheit geraten: Der Markt in Leimen, dasoffenbar schon sehr früh ein Marktrecht besaß. Nach den Angabendes Bruchstückes einer historischen Beschreibung pfälzischerOrte, einer Handschrift aus der Batt’schen Sammlung derUniversitätsbibliothek Heidelberg, soll Kaiser FriedrichBarbarossa Leimen das Marktrecht verliehen haben. Ein amtlichesDokument aber, das diese Aussage bestätigen […]

Während des Gebets Kirche abgedeckt

Geschichte der Kirche von Wiesental eng mit dem (Alt-)Bistum Speyer verbunden / Bischöfliches Ja zu Messen im Rathaus Im Frühjahr 1739 erteilte der Speyerer Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn den Auftrag, „die alte ohnehin sehr kleine und baufällige Kirche dahier zu Wiesenthal abbrechen, und von Grundauf neu aufbauen“ zu lassen. Auf das Areal des im […]

Im Jagdrevier der Nibelungen

Am Abend bei einem Glas guten Weins auf der Burg Hirschhornwußten wir: „Der Odenwald hat es in sich, weit mehr alserwartet.“ Ein langer Besichtigungstag lag hinter uns, angefülltmit Burgen, Schlössern, Rathäusern, Kirchen und Geschichtszahlen.Und das alles in einer sanftgewellten Mittelsgebirgslandschaftmit ausgedehnten Mischwäldern zwischen Rhein, Main und Neckar ehedem, wie die Sage es erzählt, das Jagdrevier […]

Hildegard – die mysthische Medizinerin

Im 12. Jahrhundert drängten vor allem adlige Frauen verstärkt in die kirchlichen Orden. Bereits um 1200 mußten die Klöster Zulassungsbeschränkungen erlassen. Religiöse Sehnsucht, Frauenüberschuß, materielle Absicherung und ein von Männern unabhängiges Leben mit der Möglichkeit, sich frei zu entfalten, werden heute in der Wissenschaft als Antrieb für diese mittelalterliche „Frauenbewegung“ genannt.

Holzdiebstahl wurde zum Volkssport

Aus dem Jahr 1837 ist eine Mitteilung des Großherzoglich badischen Forstamtes in Schwetzingen erhalten, in der über „einfallende Rotten“ berichtet wird, die „in Schaaren Gehölz in die Dörfer der Hardt“ gebracht hatten, um es dort zu verkaufen. Worin lagen aber die Ursachen, daß sich der Forstfrevel zu einem Massenphänomen entwickelte?

Selbst Goethe war vom Zauber der Alten Brücke gefangen

Die herrschaftliche Pose des steinernen Kurfürsten Carl Theodoran der Alten Brücke in Heidelberg sticht schon von der Ferne insAuge. Gebieterisch ragt die vorgestreckte Hand mit demKommandostab hervor, kühn wirkt das leicht vorgestellte Bein,erhaben erscheint die aufrechte Haltung. Das mit wallenderPerücke geschmückte Haupt ist würdevoll gen Brückentor und Stadtgerichtet  so, als wolle die Statue den […]

Schindelmacher wurden brotlos

Die Verwendung von künstlichem Baumaterial wie Backsteinen und Ziegeln wurde durch das römische Heer in Germanien eingeführt. Zwei Jahrtausende überdauerte das römische Ziegelmaterial, ohne seine Eigenschaften wie Festigkeit und Haltbarkeit zu verlieren. In Truppenziegeleien in der Nähe von Tonlagern wurden die zur Errichtung zahlreicher Bauten benötigten Mauersteine und Ziegel hergestellt. Ein Teil der für den […]

Wer kennt schon die Kraich?

Ein Gau zwischen Neckar und Oberrhein trägt ihren Namen Der Kraichgau ist dadurch berühmt, daß nur wenige Touristen ihn wirklich kennen. Die meisten Reisenden, die sein westliches Randgebiet auf eiliger Nord-Süd-Fahrt streifen, wissen nicht einmal den Namen der idyllischen Parklandschaft zwischen Oberrhein und Neckar.

Die Rennstadt Hockenheim in einer Darstellung von 1933

Der Name Hockenheim war vor Jahren den meisten eine unbekannteGröße. Es hieß schon viel, wenn man wußte, daß dieses Städtchenin der Rheinebene an der EisenbahnstreckeMannheimSchwetzingenKarlsruhe lag. Ab und zu erzählten sichauch die Autofahrer von den sprichwörtlich schlechten Straßen,die dort anzutreffen sind. Das alles ist sozusagen über Nacht anders geworden. Der NameHockenheim hat einen bedeutenden Klang […]

Unvergleichliches Heidelberg

Alt Heidelberg du feine, Du Stadt an Ehren reich, Am Neckar und am Rheine, Keine andere kommt dir gleich (J. V. v. Scheffel.) Wem schlägt nicht das Herz höher beim Worte “Heidelberg”, wen zieht’s nicht hin mit allen Mächten der Sehnsucht zu der Königin deutscher Musenstädte, die residiert in der schönsten der schönen Landschaften Germaniens? […]

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