Das Jagdschloß Hirschbühl im Auwald
Die Rheinuferlandschaft des 16. Jahrhunderts ist mit demRheinufer von heute nicht mehr zu vergleichen. Dichte Auenwälderbildeten einen nahezu undurchdringlichen Grüngürtel. Lediglich zuJagdzwecken wurde der wildreiche Auwald genutzt. Vor allem dieKurfürsten schätzten diese Gebiete ob der Artenvielfalt und derdamit verbundenen Jagderfolge. In einer Flußschlinge nordöstlich des Dorfes Friesenheim (heuteein Stadtteil von Ludwigshafen), die später durch dieRheinbegradigung […]
Jesuiten prägten die Entwicklung der Kurpfalz
Der Seelsorger (Operarius) des Kurfürsten Carl Philipp (1661 – 1742), Franz Seedorff, der Seelsorger Matthäus Vogel, der Fabeldichter und Bibliophile Francois Joseph Terrasse Desbillons und der in der Mannheimer Sternwarte forschende Hofastronom, Landvermesser und Kartograph Christian Mayer trugen alle ein „SJ“ hinter ihrem Namen. Damit bekannten sie sich zum Jesuitenorden, der 1534 von Ignatius von […]
Das Maß war voll bis oben hin
Zu einem Biergarten in der Kurpfalz gehören sie einfach dazu: knackige Brezel und schäumendes Bier. Während die Brezel erst spät hier heimisch wurde, galt die Region zwischen Rhein und Neckar schon immer als typisches Bierland. Urkundlich gesichert sind die ersten Biersieder in Speyer bereits im Jahre 1438, als sich ein Mann aus Bamberg in der […]
"Ecclesia parochialis in Hochekein"
Mit eine der Keinzellen von Hockenheim ist die katholische Pfarrei, deren erste Erwähnung bereits aus dem Jahre 1364 stammt. Heute sind sich die Geschichtswissenschaftler aber fast sicher, daß dies auf keinen Fall das Entstehungsjahr der ersten Kirche in der Stadt war. In einem alten Rechnungsbuch, in dem die Pfarrgemeinde zum ersten Mal genannt wurde, ist […]
Die Raugräfinnen von Heidelberg
Zu den bekanntesten Kirchen in der Heidelberger Altstadt gehört auch die Peterskirche. Hier begegnet man einem prächtigen Grabmal, das für zwei Frauen errichtet wurde, die im Leben der berühmten Liselotte von der Pfalz eine bedeutende Rolle spielten. Die beiden Damen sind ihre Halbschwestern, die Raugräfinnen Amalie Elisabeth und Louise von Degenfeld. Beide erhielten von Liselotte, […]
Ein Abschied mit Erinnerungen
„Schau mal, mit dieser Nähmaschine habe ich meine erste Bluse genäht“, stellt eine flotte Fünfzigerin mit einem sentimentalen Blick fest. Ihre 17-jährige Tochter kann es kaum nachvollziehen, was in ihrer Mutter in diesem Moment vorgeht. Sie schwelgt in Erinnerungen an eine Zeit, in der die Festhalle zum Leben der Georgsgemeinde genauso gehörte wie zum öffentlichen […]
Altlußheim im Wandel der Zeit
Altlußheim ist eine Gemeinde mit relativ langer und zum Teil auch sehr bewegter Geschichte. Erster amtlicher Nachweis über das Bestehen ist eine Urkunde vom 13. März 946, in der die Schenkung von Gelände in dem Dorf, „“das man Lußheim nennt“, an das Domkapitel in Speyer festgehalten wurde. Ausgesprochen wurde diese Schenkung durch den rheinfränkischen Herzog […]
Die größte Gußstahlglocke der Welt hängt in Neustadt
Tiefe, wuchtige Töne schallen vom Turm der Stiftskirche in Neustadt herab über die ganze Stadt ins Land. Die Menschen in der Altstadt recken die Köpfe empor: Die „Kaiserglocke“ hat ihre Stimme erhoben und läutet damit ein besonderes Ereignis ein. Nicht oft ist sie zu hören, denn wenn das Gewicht von rund 350 Zentnern mit dem […]
Der Landesherr bestimmte die Religion
Schnell faßten die reformatorischen Gedanken durch den Einfluß der Universität Heidelberg auch Fuß in den Dörfern der Kurpfalz. So wurde bereits 1556 die alte katholische Georgskirche (heutiger Festhallenturm) durch Regierungsentscheid den Reformierten zugesprochen, die die Kirche gemeinsam mit den Lutheranern nutzten. Der Sitz des reformierten Pfarrers war Reilingen. Von dort aus mußte er zudem noch […]
Madame am Hofe des Sonnenkönigs
Noch heute ist die Liselotte von der Pfalz überall in der weiten Kurpfalz ein Begriff und vor allem durch ihre über 50.000 Briefe nach deren Veröffentlichung populär geworden. Selbst in Frankreich kennt man Elisabeth Charlotte, Prinzessin von der Pfalz, spätere Herzogin von Orléans, unter „La Palatine Duchesse D’Orléans“. Als Tochter des Kurfürsten Carl Ludwig […]
Im Kaufhaus wurde getanz und gefeiert
Eines der ältesten mittelalterlichen Steinhäuser der Kurpfalz steht in Landau / Das „Alte Kaufhaus“ bereits seit Jahrhunderten bekannt Das Gebäude war nie ein Waren- und Verkaufshaus im modernen Sinne. Es war vielmehr eine Einrichtung, in der laut Stadtverordnung alle einheinmischen und auswärtigen Verbrauchs- und Handelsgüter gelagert und präsentiert werden mußten. Darüber wachte der Kaufhausmeister als […]
Alt Heidelberg du feine …
„Alt Heidelberg du feine, Du Stadt an Ehren reich, Am Neckar und am Rheine, Keine andere kommt dir gleich!“ (J. V. v. Scheffel) Wem schlägt nicht das Herz höher beim Worte „Heidelberg“, wen zieht’s nicht hin mit allen Mächten der Sehnsucht zu der Königin deutscher Musenstädte, die residiert in der schönsten der schönen Landschaften Germaniens? […]
Alte Kraichbach soll wieder lebendig werden
Bereits vor einigen Wochen hatte der Hockenheimer Diplom-Biologe Uwe Heidenreich im Gemeinderat seinen Vorschlag näher erläutert, den Alten Kraichbach zwischen den Breitwiesen und dem Oberbruch zu reaktivieren. Um die verschiedenen Varianten eines möglichen Bachlaufes der Öffentlichkeit vorzustellen, lud jetzt der Arbeitskreis „Umwelt und Verkehr“ der CDU Hockenheim zu einer Informationsveranstaltung im Stadthallenrestaurant „Rondeau“ ein. Wie […]
Wo Graf Boppo einst regierte
Beeindruckend erhebt sich neckaraufwärts kurz hinter Heidelberg das Festungsstädtchen Dilsberg, 323 Meter hoch über dem Fluß gelegen. Wer es sich leisten kann und etwas Kondition mitbringt, sollte den Berg zu Fuß erklimmen. Am schönsten ist noch immer die Anreise mit dem Schiff. Ausgestiegen in der hessischen Vier-Burgen-Stadt Neckarsteinach. Der anstrengende Aufstieg aber wird belohnt von […]
„Sein Diplomatisches Cabinett brauchbar machen“
Werk einer Gelehrtenfamilie: Was Vater Johann Christoph Gatterer begonnen hat, setzte Sohn Christoph Wilhelm fort Das 18. Jahrhundert, in dem Johann Christoph Gatterer den Grundstein für seine Sammlung legte, war vom Geist der großen wissenschaftlichen Enzyklopädien geprägt. Es war die Zeit von Diderot und d’Alembert in Frankreich, der Encyclopaedia Britannica oder Zedlers großem vollständigen Universal-Lexikon […]
Knochenarbeit in der Wersauer Schloßmühle
Wir schreiben das Jahr 1777: Caspar Zahn betreibt zusammen mit seiner Frau Barbara, verwitwete Fessler, und deren Sohn Heinrich Fessler die Schloßmühle in Reilingen, die sie von der Kurfürstlichen Domänenverwaltung des Kirchheimer Zehnt gepachtet haben. Es ist 5.30 Uhr als Müller Zahn die Verankerung des gewaltigen Wasserrades löst und die Antriebswelle für den Schrot und […]
Die den Besen verlor
Schon bei unseren Vorfahren galt die Nacht zum 1. Mai als die Walpurgisnacht, in der sich die Hexen zum Tanze trafen. Hie und da in der Kurpfalz lebt seit einigen Jahren die alte Tradition des Mummenschanzes wieder auf. Fast in Vergessenheit geraten ist auch eine Sage rund um das Heidelberger Schloß, die der Volksbrauch der […]
Armut machte auch vor Kirche nicht halt
Ein Blick zurück in der Geschichte der Region zeigt, daß Wiesental mit Sicherheit zu den ärmsten Dörfern gehörte. Was selten war: in diesem kleinen Ort in der Lußhardt waren wirklich alle arm. Sogar die Pfarrei St. Jodokus und Nikolaus war mittellos und teilte damit das Schicksal der Menschen, die um 1750 in 139 Häusern mehr […]
Ortsgeschichte in den Straßen noch lebendig
Viele Dinge der Geschichte von Reilingen sind längst Vergangenheit oder gehören in das Reich der Mysthen und Erzählungen. Anders ist es jedoch mit noch erhaltenen Bauwerken wie zum Beispiel dem Wersauer Hof oder den historischen Wirtshäusern „Löwen“, „Engel“ oder „Hirsch“. Wer aber genau hinschaut, wird weitere, manchmal auch unscheinbare Stücke aus der Vergangenheit der Spargelgemeinde […]
Mannheim wurde kampflos per Telefon übergeben
Der 29. März 1945 ist für Mannheim ein besonderes Datum, denn an diesem Tag endete für die Quadratestadt nicht nur der 2. Weltkrieg sondern auch die nationalsozialistische Diktatur. Noch wenige Tage zuvor war es zum Beschuß durch die amerikanische Artillerie auf die bereits in Schutt und Asche liegende Stadt gekommen. Am 26. März 1945 stießen […]
Mannheimer Helden am Kriegsende in der US-Presse
Die Tageszeitung der US-Streitkräfte, „The Stars and Stripes“, berichtete am 30. März 1945 ausführlich über die Kapitulation Mannheims. Die Quadratestadt ging in die Kriegsgeschichte ein, denn zum ersten Mal in der Geschichte wurde eine Stadt am Telefon übergeben. Nach dem Einmarsch in Mannheim sollte noch Heidelberg folgen, denn die US-Streitkräfte nahmen über die noch intakte […]
Das Kriegsende in Mannheim aus amerikanischer Sicht
Die Übergabe Mannheims an die US-Streitkräfte wurde von einem Regimentsschreiber minutiös festgehalten. Dieses Zeugnis der Geschichte, das die Erinnerungen des Mannheimers Nikolaus Quintus ergänzt, wurde 1996 im US Militärarchiv in Washington nach intensiven Recherchen des Mannheimer Stadtarchivs wiederentdeckt.
Tragödie im Regen
Der 7. April 1968 hätte als Höhepunkt in die Geschichte des noch jungen Hockenheimrings eingehen sollen: Kein Geringerer als der zweifache Automobilweltmeister Jim Clark ging beim Formel 2 Europameisterschaftslauf an den Start. Zum ersten Mal überhaupt konnte der damals beste Rennfahrer der Welt für ein Rennen in Hockenheim gewonnen werden. Eine Anerkennung ganz besonderer Art […]
Ein Mann verschönte das Ansehen der Kurpfalz
Nicolas de Pigage Architekt und Gartenkünstler des 18. Jahrhunderts Nicolas de Pigage zählt längst zu den bedeutendsten Architekten und Gartenkünstlern des 18. Jahrhunderts – auch wenn sich die internationalen Forschung mit dem gebürtigen Lothringer noch nicht so intensiv beschäftigt hat. Dies liegt vielleicht auch daran, dass die von ihm geschaffenen Werke in der Regionalität der […]
Langer Weg einer Sammlung
Gatterer-Apparat im Speyerer Landesarchiv vorgestellt Die Präsentation des Gatterer-Apparats im Landesarchiv Speyer ist der Schlußpunkt der Bemühungen von Archivdirektor Karl-Heinz Debus, diese einmalige Sammlung von unschätzbarem Wert für die hessisch-pfälzische und die gesamtdeutsche Geschichtsforschung aus Luzern nach Speyer ins Landesarchiv zu holen. Die Verhandlungen reichen zurück bis ins Jahr 1986. Damals bekam er ein „Signal“ […]